Historisches
Die Städte und Gemeinden im Einzugsbereich von Maulbronn und Freudenstein / Hohenklingen bis Heidelsheim machten sich bereits im Zeitraum ab 1962 Gedanken darüber, wie sie die Abwasserreinigung gemeinschaftlich regeln könnten. Seinerzeit gab es in dieser Region nur zwei Kläranlagen, eine in Bretten und eine in Maulbronn. Diese waren allerdings veraltet und überlastet. Nach langen Verhandlungen und gutachterliche Untersuchungen fand am 29. September 1971 in Heidelsheim die konstituierende Sitzung des zu gründenden „ABWASSERVERBAND WEISSACH- UND OBERES SAALBACHTAL“ statt. Sitz des Abwasserverbandes wurde Bretten.
Gründungsmitglieder waren die Städte Bretten inkl. Rinklingen (Krs. Karlsruhe), Heidelsheim (Krs. Bruchsal), Knittlingen und Maulbronn (Krs. Vaihingen/Enz) sowie die Gemeinden Büchig, Diedelsheim, Dürrenbüchig, Gölshausen, Ruit, Sprantal (alle Krs. Karlsruhe), Gondelsheim, Helmsheim, Neibsheim, (alle Krs. Bruchsal) Freudenstein, Kleinvillars, Ölbronn (alle Krs. Vaihingen/Enz) und Nußbaum (Krs. Pforzheim).
Die durchgeführte Gemeindereform reduzierte die Zahl der Mitglieder von ehemals 18 auf 8 Städte und Gemeinden. Zum 01. Januar 1992 wurde der Ortsteil Bauschlott und zum 01. Januar 1998 der Ortsteil Göbrichen der Gemeinde Neulingen (Enzkreis) in den Verband aufgenommen.
Nach der Satzung hat der Verband die Aufgabe, die im Verbandsgebiet anfallenden häuslichen, gewerblichen und industriellen Abwässer und Oberflächenwässer zu sammeln und vor ihrer Einleitung in den Vorfluter (Saalbach) in der Kläranlage zu reinigen sowie die anfallenden Schlamm- und Abfallstoffe abzuführen und unschädlich unterzubringen. Zur Entsorgung bzw. Verwertung der genannten Abfallstoffe bedient sich der Abwasserverband des Klärschlammverbandes Karlsruhe-Land. Diesem haben sich mehrere Kläranlagenbetreiber angeschlossen um wirtschaftlich und sicher die Abfallstoffe verwerten zu können. Eine weitere Aufgabe ist die Regenwasserbehandlung im Verbandsgebiet.
Bereits ein Jahr nach der Verbandsgründung wurde mit dem Bau der auf 100.000 Einwohnerwerte (EW) ausgelegten Verbandskläranlage und der Verlegung von Zuleitungskanälen auf Gemarkung Heidelsheim begonnen.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Abwasserverbandes Weißach- und Oberes Saalbachtal war die Inbetriebnahme der Kläranlage Heidelsheim am 01. April 1977. Im Jahr 1983 wurde mit dem Bau eines Regenüberlaufbeckens (RÜB) mit einem Beckenvolumen von 3.248 cbm bei der Kläranlage begonnen.
Die Kläranlage wurde erstmals in der Zeit von 1990 – 1992 umgebaut, um Nitrate und Phosphate aus dem Abwasser zu eliminieren. Hierfür wurde vorhandenes Beckenvolumen verwendet. Im Zeitraum 2006 – 2007 wurde diese entfallene Kapazitätsreserve durch den Neubau von Beckenvolumen für die inzwischen gewachsene Einwohnerzahl wieder hergestellt.
Im Oktober 2018 hat die Verbandsversammlung die erneute Erweiterung der Kläranlage Heidelsheim beschlossen. Diese Maßnahmen sollen in 2 Bauphasen umgesetzt werden. Im ersten Schritt soll die, aufgrund verschärfter Grenzwerte erforderliche Filtration sowie der dafür benötigten Energieversorgung umgesetzt werden. Neben Sanierung und Umgestaltung des Betriebsgebäudes wird ebenfalls die 4. Reinigungsstufe zur Elimination von Spurenstoffe (Chemikalien- und Medikamentenrückstände) im 1. Bauabschnitt umgesetzt. Im 2. Bauabschnitt wird die Modifikation der mechanischen Reinigungsstufe sowie die Erweiterung der biologischen Stufe umgesetzt.