Baumaßnahme Erweiterung
Ziel des Abwasserverbandes Weißach- und Oberes Saalbachtal ist die Ertüchtigung und Erweiterung der Bestandsanlage. Dies umfasst folgende Maßnahmen:
- eine Verbesserung der Abscheidekapazität und hydraulischen Leistungsfähigkeit der drei bestehenden Nachklärbecken durch Optimierung der Mittelbauwerke
- eine Erweiterung der Energieversorgung um zukünftig den zu erwarteten höheren Energiebedarf der Anlage nach ihrer Ertüchtigung und Erweiterung zu decken
- eine Erweiterung der Anlage zur weiteren Phosphorelimination durch Flockungsfiltration
- eine Erweiterung der Anlage um eine Spurenstoffelimination / 4. Reinigungsstufe durch Dosierung von Pulveraktivkohle (PAK) in Kontaktbecken und anschließender Abtrennung in der Flockungsfiltration
- eine Steigerung der vorhandenen Reinigungsleistung für Stickstoff durch eine Erweiterung der biologischen und mechanischen Reinigungsstufe mit Erhöhung des Belebungsvolumens.
Die Optimierung der Mittelbauwerke ist zum einen aufgrund des erwarteten zukünftigen maximalen Zuflusses von 1.000 l/s erforderlich und zum anderen aufgrund der Anforderungen eines weitestgehend feststofffreien Ablaufes aus der Nachklärung zur Entlastung der folgenden weitergehenden Phosphorelimination bzw. 4. Reinigungsstufe.
Die Energieversorgung der Kläranlage Heidelsheim erfolgt derzeit über eine Trafostation mir Anschluss an die Ringeinspeisung des Versorgungsnetzbetreibers. Die Leistung der bestehenden Trafostation ist nach Erweiterung und Ertüchtigung der Kläranlage Heidelsheim unzureichend. Aus diesem Grund ist eine neue zweite Trafostation sowie eine Übergabe-Schaltanlage, von welcher zukünftig beide Trafostationen versorgt werden, vorgesehen.
Die Flockungsfiltration dient der weitergehenden Phosphorelimination und wird in Kombination mit der Spurenstoffelimination verfahrenstechnisch als 4. Reinigungsstufe geplant. Baulich können dadurch auch viele Synergien erzielt werden. Durch die 4. Reinigungsstufe wird im Jahresmittel eine Spurenstoffelimination von mindestens 80% erreicht.
Sowohl die Anhebung der Ausbaugröße mit den damit verbundenen höheren Reinigungsanforderungen als auch die erwartete Steigerung der maximalen hydraulischen Belastung erfordern eine Ertüchtigung der biologischen und mechanischen Stufe der Kläranlage. Die mechanische Reinigungsstufe wird hydraulisch an den erwarteten maximalen Mischwasserzulauf von 1.000 l/s angepasst. Hierzu ist eine Erneuerung der bestehenden Rechen, ein Rückbau des Venturi-Gerinnes, der Einsatz einer neuen Zulaufmessung mit geringeren hydraulischen Verlusten und eine strömungstechnische Umgestaltung des Einlaufbereichs der Vorklärung durch Erneuerung der Stengeleinläufe erforderlich.
Die biologische Stufe muss sowohl an die höhere hydraulische Belastung als auch an die gesteigerten Reinigungsanforderungen angepasst werden. Hierzu ist eine Vergrößerung des Belebungsvolumens erforderlich. Das Gesamtvolumen der biologischen Stufe wird von derzeit 12.300 m³ auf 17.000 m³ angehoben.
Die Baumaßnahmen sind in zwei Bauabschnitte untergliedert, die Bauausführung ist von 2020 bis 2025 geplant.